26.10.2023 Story

,,Ich wollte immer nur Musik machen'': ein Gespräch mit der Sängerin Vanessa Mai

Die Sängerin Vanessa Mai lebt das Leben, das sie sich als kleines Mädchen erträumt hat. Ihre Musik bewegt Millionen, sie ist glücklich mit ihrem Manager Andreas Ferber verheiratet und lässt sich heute musikalisch auf keine Kompromisse mehr ein. Auch wenn es um Nachhaltigkeit geht, hat sie eine ganz klare Vision, die sie auf Augenhöhe mit ihren Fans teilt.

Vanessa, du hast 2023 nach zehn Jahren wieder ein Schlageralbum unter deinem alten Projektnamen Wolkenfrei veröffentlicht. Wie kam es dazu?

Ich wollte zum zehnjährigen Jubiläum eine Parallele zu meinen Anfängen ziehen, das haben sich auch meine Fans gewünscht. Die Musik, die ich mit Wolkenfrei mache, ist anders, etwas konservativer als der Pop-Schlager von Vanessa Mai. Es ist eine Soundwelt für sich, die ich mit einem ganz bestimmten Gefühl, einer Geschichte verbinde. Das Album „Hotel Tropicana“ ist sehr eigenständig – es war großartig, zehn Jahre zurückzugehen und den Sound ins Heute zu holen. Und das hat so gut funktioniert und mich darin bestätigt, das Richtige zu tun. 

Du bist eine sehr vielseitige Künstlerin, die immer wieder überrascht. Was treibt dich an? 

Das kleine Mädchen von damals, mein inneres Kind, das immer nur Musik machen wollte. Auch in den dunkelsten Momenten, die jeder Künstler kennt, erinnere ich mich an dieses starke Gefühl und bin dankbar dafür, dass ich meinen Traum leben darf. Das treibt mich an, lässt mich aber auch loslassen, wenn etwas nicht gut läuft. Ich vertraue darauf, dass alles zur richtigen Zeit kommt. 

Du arbeitest mit vielen Musikern aus unterschiedlichen Genres zusammen – wie dem Rapper Sido, der Schlagersängerin Andrea Berg oder dem Singer-Songwriter Tim Bendzko. Wie wählst du diese Menschen aus?

Das ist eine Herzenssache, es muss einfach passen. Ich arbeite nur noch mit Leuten zusammen, die eine positive Einstellung und eine gute Energie haben. Ich habe inzwischen schon so viel Erfahrung, dass ich genau weiß, was ich nicht will, und sofort spüre, wenn es nicht passt. Für mich ist das ein großes Privileg, nur mit Menschen zu arbeiten, mit denen ich auch zusammenarbeiten möchte. Dass ich nicht mehr alles machen muss, ist ein großer Luxus. 

Kannst du beschreiben, was Musik dir bedeutet? 

Das Gefühl, Musikerin zu sein, ist mit nichts zu vergleichen: Der Applaus, die Bühne, die Menschen, die sich mit dir identifizieren und in deren Leben du eine wichtige Rolle spielst – all das hat eine enorme Antriebskraft. Schöner ist nur noch das Gefühl der Liebe. Ich habe so eine starke Bindung zu meinen Fans und begegne ihnen von Mensch zu Mensch. Das ist mir wichtig und ich brauche diesen intensiven Austausch.

Vanessa Mai,
geboren 1992, stammt aus einer Musikerfamilie und stand bereits mit sieben Jahren auf der Bühne. Ihre Karriere begann sie 2012 als Sängerin der Schlagerband Wolkenfrei. Heute zählt die 31-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Vanessa Ferber heißt und sich nach ihrem Geburtsmonat Mai benannt hat, zu den erfolgreichsten Musikerinnen in Deutschland. Sie ist seit 2022 Markenbotschafterin von Hyundai und nutzt ihre Popularität, um soziale und nachhaltige Projekte zu unterstützen.

 

Apropos Liebe – dein Mann Andreas Ferber ist auch gleichzeitig dein Manager. Wie schafft ihr es, Privates und Geschäftliches zu trennen? 

Wir haben gar nicht den Anspruch, das zu trennen. Andreas und ich verfolgen beide das gleiche Ziel und gehen den Weg konsequent gemeinsam. Das kann nicht jeder, aber wir genießen es und wissen intuitiv, wann Privates und wann Geschäftliches mehr Raum einnehmen kann. Wir kennen uns so gut und ich schätze seine absolute Ehrlichkeit. Ich kann immer darauf vertrauen, dass er das Beste für uns beide will. Das ist ein großer Vorteil.

Ihr fahrt seit 2022 den IONIQ 5. Wie hat das Elektroauto eure Mobilität verändert?

Ich bin superpositiv überrascht! Anfangs hatte ich Bedenken, dass die Umstellung auf Elektro schwierig werden könnte. Heute kann ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Wir zelebrieren das Laden, nutzen die Zeit, um mit unserem Hund Ikaro eine Runde zu laufen, und das Schöne ist, dass wir wesentlich entspannter und stressfreier unterwegs sind und nicht mehr zu spät kommen (lacht). Ich habe auch festgestellt, dass E-Auto fahren ein Lebensgefühl ist. An der Ladestation sind wir alle ein Team, man kommt schnell ins Gespräch und hilft sich gegenseitig. Das passiert einem an der Tankstelle nicht.

Seit Kurzem habt ihr auch einen IONIQ 6. Welche Vorteile hat die E-Limousine? 

Der IONIQ 6 sieht sehr schnittig und cool aus, und seine Reichweite ist höher. Dafür ist der IONIQ 5 etwas größer. Ich weiß gar nicht, welches Modell mir besser gefällt, ich fahre beide Autos sehr gern. Den IONIQ 6 nutzen wir für längere Strecken, zu Hause fahren wir meist den IONIQ 5. Für mich ist ein Auto wie ein Wohnzimmer: Die Tür geht zu und ich sitze auf meiner Couch, deshalb muss ich mich wohl und sicher fühlen. Und das tue ich in beiden Modellen. 

 

Warum hast du dich dazu entschieden, Markenbotschafterin von Hyundai und somit ein Hyundai FACE zu werden?

Ich schätze und teile die Markenphilosophie von Hyundai. So wie ich als Musikerin arbeite, so arbeitet Hyundai auf seinem Gebiet – das passt einfach gut und ist authentisch. Ich finde das nachhaltige Engagement großartig, das gibt mir ein gutes Gefühl. Und die Marke ist so smart! Allein die Bluelink-App macht großen Spaß, weil man alles darüber regeln kann. Kürzlich hatte ich keinen Schlüssel und Andreas war schon weg, dann konnte ich mit einem Klick das Auto über die App schließen. 

Was verbindest du mit dem Begriff Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist für mich kein Trend. Das ist ein Lebensstil! Egal wie machtlos und klein man sich diesbezüglich fühlt, es ist wichtig, einen Beitrag zu leisten, nur so kann sich etwas verändern. Nachhaltigkeit geht uns alle an und ich schätze es sehr, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die innovativ sind und vorausdenken. So wie Hyundai. Die Elektroautos dieses Unternehmens gehören für mich zu den besten. 

Umwelt, Energie, Mode, Kosmetik: Du nutzt deine Popularität, um auf Missstände hinzuweisen und ein nachhaltiges Umdenken anzuregen. Wie integrierst du diese Themen in deinen eigenen Alltag? 

Ich versuche, Nachhaltigkeit so natürlich wie möglich zu leben. So kann ich das auch am besten an meine Community weitergeben. Es hilft nicht, mit erhobenem Zeigefinger auf Missstände hinzuweisen, man muss es richtig vorleben. Zum Beispiel ein E-Auto fahren. Ich versuche, mein Leben unverkrampft Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten und damit ein Vorbild zu sein. 

Auch deine nächste Tour, die voraussichtlich im Herbst 2024 beginnt, soll möglichst klimaneutral ablaufen. 

Ich habe mir das bei der Band Coldplay abgeschaut, die da Vorreiter ist. Und mit Green Check (Anmerkung der Redaktion: Zertifizierungsorganisation, die Unternehmen dabei hilft, nachhaltiger zu werden) haben wir einen guten Partner. Wir stellen kontinuierlich um, was möglich ist, und nähern uns dadurch der Klimaneutralität immer weiter an. Das kann man aber nicht von heute auf morgen schaffen.

Nachhaltigkeit ist für mich kein Trend. Das ist ein Lebensstil!

Vanessa Mai

Du hast 1,6 Millionen Follower auf Tiktok und eine Million Follower auf Instagram. Macht es dir manchmal Angst, so viel Einfluss auf Menschen zu haben?

Mir ist glücklicherweise nicht immer bewusst, dass ich so viele Menschen erreichen kann (lacht). Es gibt viele Themen, die mir wirklich am Herzen liegen und die ich ganz bewusst streuen will. Dafür nutze ich gern meine Reichweite. 

Du darfst ein Duett mit einer Person deiner Wahl singen. Es gibt keine Grenzen: tot oder lebendig. Wer wäre das? 

Ganz klar Taylor Swift! Ich bin ein riesiger Fan. Für mich repräsentiert sie alles, was eine Frau und Künstlerin in der heutigen Zeit sein sollte: echt, selfmade, selbstbewusst, aber mit Selbstzweifeln. Sie sagt ihre Meinung, schreibt ihre Songs selbst, macht, worauf sie Lust hat. Das ist sehr inspirierend. 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Mein größter persönlicher Wunsch ist Gesundheit für meine Lieben und für mich. Das ist einfach am wichtigsten, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Text: Olga Blumhardt