Engstler: Ein im Motorsport wohlklingender Name. Zurück geht das auf Franz Engstler, der als Profi viele Jahre erfolgreich unter anderem in der DTM und dem Supertourenwagencup unterwegs war und seit 1996 sein eigenes Team führt. Für Furore sorgt inzwischen aber vor allem der Sohn des 57-Jährigen: Luca, 18 Jahre jung, ist seit 2017 in der Tourenwagenserie TCR Germany unterwegs und hat als Gewinner der Rookie-Wertung schon in der Debütsaison sein Talent gezeigt. Richtig aufhorchen ließ er dann aber ein Jahr später: Am Steuer des neuen Hyundai i30 N TCR, in den er erst zur Mitte der Saison gewechselt war, holte er in den verbleibenden acht Rennen drei Siege – und blieb bis zum Finale im Rennen um den Gesamtsieg. Am Ende fehlten sieben Punkte. Dennoch: Vize- Meister in einer umkämpften Meisterschaft mit vielen Routiniers in einem Alter, in dem andere mit dem Führerschein beginnen – die Fußstapfen des Vaters erscheinen für den Filius nicht zu groß.
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Motorsport ist mein Leben.
Schon mit sieben Jahren saß er im Rennkart.
Nach dem Wechsel in die Formel 4 sah es zunächst nicht nach einem Senkrechtstart aus – in zwei Jahren gelang ihm nur eine Punkteplatzierung. Den Durchbruch brachte der Wechsel in den Tourenwagen, obwohl es gerade dort besonders hart zugeht.
Nach dem Start fährst du zweihundert Meter, dann gibt es von hinten einen Schlag, dann einen von links und einen von rechts – da gibt jeder alles, und wir kämpfen um jeden Millimeter.
Probleme macht ihm dies alles nicht, obwohl er meist als jüngster Pilot am Start ist.
Womöglich liegt es daran, dass er sich trotz seines jungen Alters akribisch auf seine Rennen vorbereitet.
Ich mache mir über alles Gedanken und versuche, möglich viel im Voraus zu planen.
Trainingsplan, Streckenaufschriebe und enge Zusammenarbeit mit den Mechanikern bestimmen daher seinen Tagesablauf.
Den Jungs vertraut man sein Leben an. Meinen Chefmechaniker Timmi Bartolozzi sehe ich öfter als meine Mutter.
Jeder Rennfahrer hat Talent und Ehrgeiz. Aber ich sage immer: Wer es am Ende macht, der hat auch hart dafür gearbeitet. Da brauchst du die richtige Strategie, ein Wahnsinnsteam und vier gute Fahrer im Auto. Aber in der TCR – da kannst du Weltmeister werden.
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Text: Lukas Brauch
Fotos: Christoph Göckel
Stand: Herbst 2018